Eine bisschen mehr als eine halbe Saison ist gespielt. Nun ist es Zeit ein erstes Fazit zu ziehen. Unsere beiden Drittliga Experten Steven_Gerrard und RoterBulle92 machen das, mit all ihrer, von Geburt an von Gott gegebenen Kompetenz und Fachkundigkeit. Diesen Blog haben wir extra geschrieben, weil Spox so selten mit Qualitätsjournalismus glänzt.
Beginnen wollen wir mit den Überraschungen, den Top 3, der Hinrunde
...auf Platz 3
...die Stuttgarter Gastfreundlichkeit.
Wenn man in die Fremde reist, ist man stets höflich sowie nett zu seinen Gastgebern, bringt Geschenke mit und zeigt sich von seiner besten Seite. In dieser Hinsicht konnten sowohl Ex-Trainer Morales, als auch der aktuelle Cheftrainer Steffen mit dem Auftreten ihrer Spieler im bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden sein. Ausnahmslos alle Kickers Spieler haben eine sehr gute Kinderstube, in der die Spieler als Kinder alle wichtigen Attribute der Gastfreundlichkeit eingeimpft bekommen haben, genossen, vernimmt man immer wieder aus dem Trainerumfeld. Mit dieser Taktik wurden die Auswärtsreisen auch sehr ordentlich gemeistert. Kurz vor der Winterpause gab es allerdings einen Paukenschlag, den Horst Steffen und Co. nur sehr schwer verdauen konnte. Im letzten Auswärtsspiel schienen die Akteure der Kickers alles vergessen zu haben und traten wie der berühmte Elefant im Porzellanladen im beschaulichen und ruhigen Thüringen auf. Die ganze Hinrunde über, haben wir unser adrettes Auftreten in der Fremde bewahrt. Wir waren auf einem richtig guten Weg und kurz vor der Winterpause mussten wir diesen Tiefschlag hinnehmen, so Steffen. Vielleicht war das aber auch ein Signal zur rechten Zeit. Jetzt können wir die Winterpause nutzen um dieses Spiel zu analysieren und die gravierenden Fehler, die dort passierten, aufzuarbeiten, wurde Steffen zitiert. Hoffen wir also, dass es nur ein Ausrutscher war und die Kickers ihr ansonsten ordentliches Auftreten in der Fremde auch in der Rückrunde beibehalten werden. Hier reicht es, trotz dieses Ausrutschers, immerhin für den dritten Platz.
auf Platz 2 .
...der SV Darmstadt 98
Nach der vergangenen Saison plante der SV98 schon für die Regionalliga Südwest. Die Vorfreude bei den Darmstädtern Spielern und Fans war gewaltig. Endlich warteten wieder einige hessische Lokalderbys sowie etliche Traditions- und (Ex-)Bundesligavereine) auf die Lilien. Eine hochkarätige Liga also, auf die man sich freuen konnte. Die Planungen für diese Liga liefen bei den Lilien schon auf Hochtouren, als die schockierende Meldung eintraf: der SV Darmstadt 98 darf nicht an dieser Liga teilnehmen und muss weiterhin mit der Drittklassigkeit Vorlieb nehmen. Der hessische Nachbar aus Offenbach hat sich durch dubiose Geldgeschäfte den Startplatz, der eigentlich für die Darmstädter vorgesehen war, erkauft. Die Darmstädter schauten in die Röhre und man munkelt, dass dies die Rache der Offenbacher an den Darmstädtern für die verpasste DFB-Pokalteilnahme war. Der Stachel der Trauer, ob dieser verpassten Möglichkeit, saß tief und die Planungen für ein weiteres Jahr Drittklassigkeit wurden nur sporadisch vorangetrieben. Gerade diese Lustlosigkeit an der neuen alten Liga machte die Darmstädter zu unberechenbaren Gegnern. Mit dieser Taktik schaffte es die Truppe um Dirk Schuster bis ganz nach oben. Die Offiziellen der Darmstädter verkündeten nun sogar schon folgendes: Da uns der Ausweg aus dieser Liga in der letzten Saison auf dubioser Art und Weise genommen wurde, versuchen wir es nun in die andere Richtung. Bisher läuft das ganz gut und hoffentlich macht diesmal den Darmstädtern niemand einen Strich durch die Rechnung.
auf Platz 1 .
der SSV Markranstädt
Der Aufsteiger aus dem Vorort von Leipzig ist die Sensation schlecht hin. Vor ein paar Jahren kickte der Verein noch in der Oberliga und steht nun nach der Hälfte der Spielzeit sogar auf einem Aufstiegsplatz in die zweite Bundesliga. Ein kleines Fußballmärchen, das hier in Leipzig gerade geschrieben wird. Mittlerweile haben dass auch die Leipziger gemerkt und pilgern in Scharen in die WM Arena. Ja, ihr habt richtig gehört. Aus Freude über den sportlichen Erfolg hat Oberbürgermeister Burkhardt Jung von der SPD den Leipziger gleich für die nächsten 20 Jahre die 40.000 Mann große WM Arena anvertraut. Die Entwicklung dieses Vereins ist natürlich nicht unbemerkt geblieben. Mittlerweile spielt sogar ein dänischer Nationalspieler in den Reihen der Rot-Weißen und immer wieder fliegen provokante Spitzen aus Bundesligagrößen wie Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart oder Eintracht Frankfurt nach Leipzig. Diese befürchten, dass Leipzig mit unlauteren Mitteln zum Erfolg kommt. Was eigentlich lächerlich ist. Die Leipziger lassen die Neider allerdings links liegen und gehen weiter ihren bescheidenen, hart erkämpften Weg. Ob es aber für das Fußballmärchen ein Happy End gibt? Oder werden die bösen Vereine aus der ersten Liga bald versuchen die Spieler aus dem Raum Leipzig abzuwerben? Mittlerweile soll man schon um 10-jährige Nachwuchskicker kämpfen. Stuttgart Manager Fredi Bobic wollte ihnen untersagen Urlaub in Leipzig zu machen. Wir finden das ziemlich uncool vom Fredi, wo der Vorort doch so viel zu bieten hat.
Doch auch wenn immer Mannschaften überraschen so müssen andere enttäuschen. Auch das erste halbe Jahr hat einige Nieten geboten. Hier ebenfalls eine Top 3!
Die Flop 3 der Hinrunde
Platz 3.
Die Zebras...
Vor der Saison wurden aus dem Management große Töne gespuckt: der direkte Wiederaufsteig soll es werden. Wir haben uns schon damals gefragt: wohin wollen die eigentlich aufsteigen? Bis kurz vor knapp konnten die Meidericher sich doch noch gar nicht entscheiden, in welcher Liga sie in der kommenden Saison überhaupt starten wollen. Nach Rücksprache mit dem DFB, sollte es dann letztlich die dritte Liga werden. In kürzester Zeit wurde eine schlagkräftige Truppe aufgestellt, der nur das Ziel des Aufstieges in die zweite Bundesliga mit auf den Weg gegeben wurde. Von einem der begehrten Aufstiegsplätze sind die Duisburger bisher aber noch weit entfernt und von hinten kommen die Abstiegsränge immer näher. Wurde dort vor und auch während der Saison der Mund zu voll genommen? Immerhin eine gute Nachricht gibt es für die Zebras so kurz vor dem Jahresende: die Frauenfußballmannschaft FCR 2001 Duisburg, darf im kommenden Jahr als MSV Duisburg auflaufen. Vielleicht ist dort auch die ein oder andere Verstärkung für den Herrenkader des MSVs drin?
...Platz 2
Ofc _1901
Der Abstieg des spoxerfahrenen User ofc1901 begann komischerweise zeitgleich mit dem der Kickers aus Offenbach. Wo dem einen das Geld ausging, wollte uns der andere verbissen zeigen, wie ungerecht die korrupte Welt des Fußballs doch eigentlich ist. Immer wieder schrieb er von möglichen Bevorzugungen der Frankfurter Eintracht. Auch stichhaltige Beweise wollte er vorlegen, wie die Fußballmafia DFB, den Bruchhagen Klub bevorzugt. Ob das auch der Grund für sein plötzliches Verschwinden ist? Es ist nicht auszuschließen, dass er von Niersbach auf irgendwelche brasilianischen Baustellen verschleppt worden ist und dort nun für einen Hungerlohn ein neues WM-Quartier bauen soll. Uns bleibt hier nur noch eines zu sagen: ofc1901 wir lieben und vermissen dich, aber ob seines plötzlichen Verschwindens und nicht stichhaltigen Beschuldigungen erhält ofc1901 den zweiten Platz in den Flops.
.Platz 1
1. FC Heidenheim
Sicher hätte sich der traditionsreiche Verein aus der Ostalb, gegründet irgendwann im Jahre 1846, als die Menschen noch in Burgen lebten, diese Hinrunde anders vorgestellt. Jämmerliche Niederlagen gegen einen Aufsteiger aus dem Vorort von Leipzig sowie gegen die im Vorjahr abgestiegenen Darmstädter oder ärgerliche Punktverluste in letzter Sekunde wie gegen Duisburg, mussten die Heidenheimer in der Hinrunde erleiden. Dazu klingelte es ganze 13x Mal - Unglückszahl - im Kasten von Erol Sabanov. Das zeigt wieder, wie gefährlich es ist einen 39-jährigen Opa, dessen beste Tage schon lange der Vergangenheit angehören, ins Tor zu stellen. Unweigerlich müssen wir uns daher auch folgende Fragen stellen: ist Frank Schmidt noch der richtige Mann für Heidenheim? Erreicht der das Team überhaupt noch? Schafft er den Spagat, die harte Doppelbelastung, zwischen Trainer eines in sich total brüchigen Teams und des eines Filmstars? Klar, wenn er auf den Pressekonferenzen immer wieder freundlich lächelnd seinen Kopf zur Seite neigt, könnte man Sunnyboy Schmidt keinen Wunsch abschlagen. In Heidenheim wird man ihm in der Rückrunde aber ganz genau auf die Finger schauen.
2014 wird er sich nun ganz um seine Filmkariere kümmern -Frank Schmidt
Tor der Hinrunde-Das Rugbytor!
Handgestoppte 8,6 Sekunden hat es gedauert, bis es im Kasten der Stuttgarter Amateure geklingelt hat. Die Stuttgarter Spieler waren wohl sichtlich verdutzt, ob der Aufstellung der Markranstädter Spieler beim Anspiel. Denn ein Groß dieser stellte sich an der Mittellinie auf. Da wird der ein oder andere sich die Frage gestellt haben, ob er hier schon beim Fußball und nicht beim Rugby sei. Und in der Tat war die Frage berechtigt. Mit dem weiten Kick nach vorne stürmten auch die Markranstädter nach vorne. Ein Rugbyspielzug wie er im Buche steht? Mitnichten, denn statt den Ball wie beim Rugby zu fangen, wurde das Spielgerät zweimal mit dem Kopf gespielt, ehe der Ball im Netz landete. Es handelte sich also doch um Fußball und alle Proteste der Stuttgarter, ob dieser Spielzug überhaupt regulär war, halfen nichts. Das Tor zählte, die Markanstädter feierten ihr Rugbytor und die Stuttgarter standen wie die Deppen da.
Der Traditionsverein:
15 Jahre musste der traditionsreiche Verein aus dem Saarland, immerhin schon 1907 gegründet, warten. Dann gelang dem SV Elversberg am 4. Juni 2013 der Aufstieg von der Regionalliga in die dritte Liga gegen die Blauen aus München in der prestigeträchtigen Allianz-Arena. Mit viel Geduld und einem gesunden Sponsorenpool schaffte der SVE diesen Kraftakt und zieht seitdem überregional durch das Land. In der Liga tut man sich bislang allerdings sehr schwer, weshalb auch leider die Zuschauer nicht wie erhofft in Scharen ins Stadion strömen. Vielleicht wird in der Rückrunde vieles besser?
Die Pokalfighter:
Dritte Liga kann ja jeder, dachten sich die Saarbrücker Spieler und Verantwortlichen vor dieser Saison. Daher war das Motto für die Saison 2013/2014 ganz einfach: Wir wollen nach Europa und uns den DFB-Pokal holen. Die Bremer dachten sich angesichts dieser Sprüche des Drittligisten ihren Teil und konnten nur müde lächeln. Am Ende lachte nur ganz Fußballdeutschland über Bremen. Die Saarbrücker kämpften die Norddeutschen nieder und standen in Runde zwei. Die Saarbrücker machten also doch ernst. Denn auch die klassenhöheren Paderborner, waren gegen Saarbrücken chancenlos und so zogen die Saarländer wieder eine Runde weiter. Dort meinte es die Losfee Löw allerdings nicht gut mit dem FCS. Denn der Gegner der nächsten Runde war kein geringerer als die Borussia aus Dortmund. Aber wer den Titel holen will, muss auch einen solchen Gegner ausschalten. Leider war der Championsleaguefinalist der Saison 12/13 an diesem Abend besser und die Saarländer schieden aus dem Pokal aus. Bei all dem Pokaltrubel um die Saarbrücker geriet allerdings das täglich Brot, der Ligaalltag, in den Hintergrund. Dort steht man derzeit auf dem vorletzten Platz in der Tabelle und zu allem Übel schied man noch im Landespokal aus. Vielleicht hätten die Saarbrücker sich doch nicht nur auf den einen Wettbewerb konzentrieren sollen?
Die Schnellstarter:
In der kleinen Stadt Burghausen im Landkreis Altötting nahe der österreichischen Grenze geht es beschaulich und ruhig zu. Weitläufige Landflächen gepaart mit dem wunderschönen Alpenpanorama ist man dort genau richtig, wenn es um die bayrische Urigkeit und Gemütlichkeit geht. Diese Gemütlichkeit kann man auch bei dem dort ansässigen Profifußballverein Wacker Burghausen erkennen. Ruhig und gemächlich startete man in die Saison. Erst am 10. Spieltag holte Burghausen den ersten Sieg. Hochgerechnet wären das immerhin vier Siege im Jahr. Sollte sich die Hochrechnung allerdings bewahrheiten, dann wird Burghausen in dieser Saison keinen Saisonsieg mehr erreichen. Zum Glück ist das Burghausener Publikum nicht so verwöhnt wie das Klatschpappenvolk in der Allianz Arena bei den Spielen der Roten. Und schließlich hat Burghausen noch immer ein Spielfeld, auf dem sie immer gewinnen: den grünen Tisch.
Zitat der Hinrunde:
Wenn man so viele Chancen vergibt wie wir, kann man eigentlich nur noch lachen. Und genau das habe ich nach der 60. Minute auch getan.
(Thomas Stratos)
Thomas Stratos lacht gerne. Vor allem sein eigenes Team aus!
Spiel der Hinrunde
Am 04.09 kam es in der ausverkauften Wacker Arena vor 1900 Zuschauer zur Partie der Hinrunde. Selten durften wir so ein emotionsgeladenes und brisantes Fast Derby erleben. Wo der geneigte Bayernfan weder weiß wo Elversberg noch Burghausen liegt, durften wir mit ansehen wie sich beide Teams in einer spannenden Partie am Ende mit 0:1 trennten. Den Lucky Punch des Tages gelang Felix Luz in der 51. Minute. Am Ende war dies den Wacker Verantwortlichen zu wenig und sie entließen ihren Trainer Donkov, der in Fachkreisen sowieso als Schlaftablette verspottet wurde. Nachfolger wurde der Feuerwehrmann und Lautsprecher Uwe Wolf. Er der beinharte Innenverteidiger, einst im Dienste der Münchner Löwen ist ein Anhänger einer modernen aber vor allen auf 1000% auf Leidenschaft ausgelegten Fußballphilosophie. Das bilanzierte er nach den ersten Spielen: der Wacker Elf fehlt es an Leidenschaft. In den Schlussminuten muss leidenschaftlicher verteidigt werden. Jeder Spieler muss Leidenschaft zeigen. So wie er an der Seitenlinie diese Leidenschaft vorlebt. Auch wenn Burghausen auf dem letzten Platz überwintert. Wolf will und wird nicht aufgeben. Er erwähnte: Wenn wir noch einen Stürmer als Verstärkung finden und diese Rückrunde als Team mit aller Leidenschaft zu Ende spielen, werden wir uns wie immer bei Burghausen am grünen Tisch retten können. Auf seiner Homepage (www.wolf-uwe.de) ist er zwar nach eigenen Angaben noch Trainer des TSV 1860 München (aber Hey, ob Burghausen oder München Hauptsache Ossis) trotzdem könnt ihr gerne Nachrichten in sein dort vorhanden Gästebuch schreiben
Uwe Wolf - in Burghausen gilt er als der einzige logische Nachfolger von Trainergrößen wie Günter Güttler, Jürgen Press oder Mario Basler
Harte-Jungs-Preis
Der diesjährige Preis für den Titel Harte Jungs geht an die Erfurter Kicker. Nach dem Motto Wo wir hintreten, wächst kein Gras mehr, gaben die Jungs in den Zweikämpfen alles. Völlig zu recht dürfen sie sich nun mit diesem Titel schmücken. Auch der Trainerstab ist darüber sehr erfreut und quittierte die Auszeichnung mit Ein Preis ist besser als gar kein Preis.
Wohltätigkeitspreis
33.500 Euro spendeten die Drittligisten bisher an den DFB. Alleine 9.000 Euro stammen aus dem Geldbeutel des Halleschen FCs. Die Verantwortlichen des HFCs sind darauf besonders stolz: Es ist immer wieder eine tolle Sache, wenn man Gelder für den guten Zweck an den DFB überweisen kann. Das wir soviel zusammenbekommen haben, ist dann umso schöner. Sehen wir auch so und deshalb erhält der Hallesche FC verdientermaßen den Wohltätigkeitspreis.
Die 3. Liga. Spannenung pur. Wo immer man hinsieht. Nun eure Tipps! Wer steigt am Ende der Saison auf?
Markanstädt - Tradition seit 2008
Ach ja, seit diesem 8.9 Sekunden Rugby-Tor sind alle Getränkeschalter zum Anpfiff immer leer
Spaß beiseite. Die Liga (abgesehen von Heidenheim) ist so ausgeglichen, daß es schwer ist eine Prognose aufzustellen.
Ich habe zwar nix dagegen, wenn wir aufsteigen, aber ich würde gerne ein 2. Mal nach Regensburg fahren
(ich habe es gestern wieder erlebt, es gibt immer User die nur die Bilder ansehen und dann kommentieren damit sie auch was geschrieben haben)
Den Blog haben ich und Steven_Gerrard zusammengeschrieben. Die postitive Kritik richtet sich daher an mich, die negative an Steven